ZAHLEN ZUM TAG. Die Uni Wien hat die Einkommensentwicklung der Menschen in Österreich untersucht und einen detaillierten Bericht vorgelegt.
Die Coronakrise ist noch lange nicht zu Ende, ein erstes Zwischenergebnis zur Einkommensentwicklung, das die Uni Wien auf ihrem Corona-Blog veröffentlicht hat, ist jedoch ernüchternd: Von Jänner bis September sind die Netto-Haushaltseinkommen in Österreich eher gesunken. Die Unterschiede sind jedoch groß.
Zunächst überraschen mag, dass nicht so sehr die Kleinen verloren haben, sondern die Großen: Im untersten Einkommensdezil gab es demnach sogar „null“ Verluste. Wahrscheinliche Erklärung: Hier setzen sich Einkommen eher aus Leistungen von Staat (z.B. Mindestsicherung) und Sozialversicherungen (z.B. Arbeitslosengeld) zusammen; und diese Leistungen sind nicht gekürzt worden.
Im Übrigen kann man feststellen, dass Junge und Selbstständige die größten Verlierer sind. Bei den unter 30-Jährigen hat zwar etwas mehr als ein Viertel einen Einkommenszuwachs verzeichnet, bei einem Drittel gab es jedoch einen Rückgang. Zum Vergleich: Bei über 65-Jährigen hat jeweils nur ein Siebentel gewonnen oder verloren. Für die meisten hat sich nichts geändert, was wohl daran liegen dürfte, dass sie eine Pension beziehen.
Nach sozioökonomischem Status unterschieden sind Selbstständige und Kleinunternehmer die größten Verlierer (43,2 Prozent haben einen Einkommensverlust erlitten) sowie „Hohe Dienstleistende“ und Großunternehmer am ehesten die, die gewonnen haben (35,6 Prozent).
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