BERICHT. Wenn sich in Österreich ein „Impfturbo“ bemerkbar gemacht hat, dann noch unter dem ehemaligen Gesundheitsminister. (Aber nicht einmal ihm ist das zu verdanken.)
Türkise Regierungsmitglieder haben es mit dem Motorsport: Finanzminister Gernot Blümel spricht von einem „Comeback-Turbo“, Bundeskanzler Sebastian Kurz seit Wochen von einem „Impfturbo“. Am 17. April kündigte er einen solchen an, am 27. April berichtete er, er sei „angelaufen“. Das ist nicht ganz korrekt.
Wenn sich bei den Zahlen zu den Erstimpfungen ein stärkerer Zuwachs feststellen lässt, dann Anfang April, unmittelbar nach Ostern. Siehe Grafik: Vorher war die Entwicklung eher kontinuierlich flach, seither ist sie ebenfalls mehr oder weniger kontinuierlich steiler und geht auf zweieinhalb Millionen zu. Im siebentägigen Mittel gibt es derzeit mehr als 40.000 Erstimpfungen. Auch bei den Impfungen insgesamt gibt es seit drei Wochen keinen Zuwachs, sondern – im Gegenteil – sogar einen leichten Rückgang. Das zeigt eine Darstellung auf dem „Dashboard“ des Gesundheitsministeriums.
Die Veränderung fällt also noch in die Amtszeit des ehemaligen Gesundheitsministers Rudolf Anschober (Grüne) und von Ex-Impfkoordinator Clemens Martin Auer. Andererseits sollte sich kein Politiker mit fremden Federn schmücken: In den meisten EU-Ländern entwickeln sich die Impfzahlen gemessen an der Bevölkerung ähnlich. Und für die kommenden Wochen sind natürlich verstärkte Lieferungen zu erwarten, die europaweit auf noch größere Zuwächse hoffen lassen.
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