ZAHLEN ZUM TAG. Hebert Kickl und Co. haben bei den jüngsten Wahlen vor allem bei Frauen zugelegt.
Das Wahlverhalten lässt sich nach unterschiedlichen Kriterien darstellen. Nach Alter, Bildungsstand und Geschlecht etwa. Männer zum Beispiel sind in der Vergangenheit meist viel eher zur FPÖ tendiert als Frauen. Zuletzt haben diese jedoch nachgezogen. Das zeigt ein Blick auf die Ergebnisse von Wahltagsbefragungen, die das Sozialforschungsinstitut „Foresight“ im Auftrag des ORF durchgeführt hat.
Beginnen wir bei der Salzburger Landtagswahl im vergangenen Jahr: Hier hat die FPÖ bei Männern um drei und bei Frauen um elf Prozentpunkte zugelegt. Extremer noch war es bei der EU-Wahl im heurigen Juni: Plus ein Prozentpunkt bei Männern und plus 14 bei Frauen. Deutlich war es auch bei der Nationalratswahl Ende September und bei der Vorarlberger Landtagswahl Mitte Oktober. Siehe Grafik. In der Steiermark legte die FPÖ nun um 17 Prozentpunkte bei Männern und 19 bei Frauen zu.
Unterm Strich ist der Frauenanteil zwar nirgends größer als der Männeranteil geworden, der Unterschied hat sich jedoch deutlich verkleinert. Bei der Nationalratswahl beispielsweise sprang die FPÖ bei Männern „nur“ von 21 auf 29, bei Frauen aber von elf auf 28 Prozent. Der Frauenanteil wurde damit fast so groß wie der Männeranteil.
In Bezug auf ihre Zielgruppe ist die FPÖ damit keine Männerpartei mehr. Erklärung(en)? Spekulation: Krisenphänomene der Zeit treffen (fast) alle. Und die FPÖ spricht sie nicht am besten im Sinne von Lösungen, aber am wirkungsvollsten im Sinne der Stimmemmaximierung an.