BERICHT. Ab 35 ist nur noch eine Minderheit der Frauen vollzeitbeschäftigt.
Wie ausgeprägt Geschlechterrollen auch im 21. Jahrhundert sind, erkennt man beispielsweise daran: Kaum ein Mann ist teilzeitbeschäftigt, bei Frauen ab 35 ist es jedoch die Mehrheit. Statistik Austria hat gerade aktuelle Daten dazu veröffentlicht.
Bemerkenswert sind die Unterschiede nach Geschlecht und Alter: Bei unter 20-jährigen Frauen, die unselbstständig beschäftigt sind, arbeiten „nur“ 23 Prozent Teilzeit. Annahme: Viele absolvieren eine Lehre, bei der es nur ein „Ganz oder gar nicht“ gibt. Mit zunehmendem Alter steigt die Teilzeitquote bei Frauen, bei 35- bis 44-Jährigen ist sie mit 58,1 Prozent am höchsten. Grund, der aus den Daten nicht ablesbar, aber wahrscheinlich ist: Wenn Frauen Kinder zur Welt bringen, dann im Durchschnitt ab Anfang 30. Die Betreuung bleibt in weiterer Folge an ihnen hängen, also können sie nicht zu einer Vollzeitbeschäftigung zurückkehren. Ihr Schicksal ist damit besiegelt. Bei Frauen bleibt die Teilzeitquote bis zum Pensionsalter über 50 Prozent.
Bei Männern startet die Quote bei unter 20-Jährigen bei gerade einmal 9,2 Prozent. Bei 20- bis 24-Jährigen erreicht sie den Spitzenwert von 18,8 Prozent. Mögliche Erklärung: Zum Teil handelt es sich um Studierende, die nebenher ein paar Stunden arbeiten. Mit zunehmendem Alter sinkt die Quote auf bis zu 6,2 Prozent (45- bis 54-Jährige), um dann auf die Pension hin – bei 60- bis 64-Jährigen – wieder auf 15,9 Prozent zu steigen.
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