ZAHLEN ZUM TAG. Bei einem Viertel der bestätigten Infektionen handelt es sich bereits um Reinfektionen.
Zu den absurdesten Sprüchen in der Pandemie zählte jener von Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) vom vergangenen Sommer: Für Geimpfte sei die Pandemie vorbei, aber „Ungeimpfte werden sich anstecken“. Heute weiß man, dass sie für viele an Schrecken verloren hat, sich aber alle weiterhin infizieren können. Auch Geboosterte. Sie können „nur“ damit rechnen, weniger wahrscheinlich schwer zu erkranken.
Seit geraumer Zeit zieht so etwas wie eine zweite Welle durchs Land: Bei einem stark steigenden Anteil der bestätigten Infektionen handelt es sich um Reinfektionen. Also Zweit- oder vielleicht auch Drittinfektionen. Letzteres ist der AGES-Statistik nicht zu entnehmen.
Bis Ende des vergangenen Jahres bewegte sich der Anteil der Reinfektionen im niedrigen, einstelligen Prozentbereich. Im Jänner 2021 sprang er auf 10,9 Prozent und nahm dann weiter zu – allein von Mai auf Juni von 16,9 auf 22,6 Prozent. Aufgrund der Entwicklung kann davon ausgegangen werden, dass er mittlerweile zumindest ein Viertel beträgt.
Ausgewiesene, also bestätigte Infektionen, dürften freilich stark von den tatsächlichen abweichen. Auf die Frage, ob es in Wirklichkeit doppelt so viele gebe, meint der Gesundheitsexperte Thomas Czypionka: „Das ist eher die Untergrenze.“
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