ZAHLEN ZUM TAG. Alles in allem hat sich die Teuerung normalisiert. Das kommt bei sehr vielen Meschen aber nicht an. Zumal sie auch ganz andere Entwicklungen wahrnehmen und spüren.
Die Inflationsrate liegt wieder unter zwei Prozent. Alles paletti? Woher: Die Inflationsrate ist etwas Abstraktes. Für Einzelne relevant ist, wie sich die Preise von Gütern und Dienstleistungen entwickeln, für die sie bezahlen. Und hier tut sich etwas, was auch politisch relevant ist.
Der Butterpreis ist zuletzt wieder stark gestiegen. Bei der Handelskette „Spar“ kostet die Eigenmarke Butter gerade 2,89 Euro, bei „Billa“ die Diskontmarke mit 2,79 Euro kaum weniger (jeweils für 250 Gramm). Vor gar nicht allzu langer Zeit hatte es sich um gut zwei Euro gehandelt.
Genauer: Indexiert ist der Preis laut Statistik Austria ausgehend von 100 im Jahresdurchschnitt 2020 zunächst leicht gesunken und dann bis zum Jahreswechsel 2022/2023 auf bis zu 142,5 geklettert. Er ist also fast um die Hälfte gestiegen. Vor einem Jahr ging weder auf bis zu 110,4 zurück. Bis August heuer ist er jedoch wieder auf 130,9 geklettert. Und das hat sich dann noch fortgesetzt, ist in der Datenbank aber noch nicht verzeichnet. Eine Erklärung für die Entwicklung ist, dass Milchfett international begehrt und knapp geworden sei.
Butter zählt zu den verbreitetsten Konsumgütern. Preisliche Veränderungen werden daher von einer Masse wahrgenommen und auch gespürt. Damit geht für sie eher das einher, was als Teuerung bezeichnet wird, als mit dem Verbraucherpreisindex. Berücksichtigt man, dass Teuerung noch immer als wahlentscheidendes Thema gilt (zuletzt etwa in Vorarlberg), zeigt sich, dass das letzten Endes auch politisch relevant ist.