ZAHLEN ZUM TAG. Außerhalb Wiens gehört das Auto für eine große Mehrheit zum Alltag, benützen in gleich vier Bundesländern über 50 Prozent nie öffentliche Verkehrsmittel.
Österreich sei ein Autoland, betonte Ex-Kanzler Karl Nehammer (ÖVP), und dem steirischen Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ) war es zum Amtsantritt wichtig, zu betonen, dass Autoverkehr wieder ungehindert möglich werden solle (als ob er heute groß behindert werden würde): Es sind dies gezielte politische Signale, die nicht nur der Sehnsucht nach einer Welt von gestern entsprechen sollen, sondern auch den Gewohnheiten einer Masse.
Statistik Austria hat gerade Daten dazu veröffentlicht, die auf einem Mikrozensus beruhen. Dabei werden über 20.000 Haushalte österreichweit befragt. Ergebnis: Wien ist das einzige Bundesland, in dem nur eine Minderheit (30 Prozent) täglich oder mehrmals pro Woche – als Fahrer oder Mitfahrer – mit dem Auto unterwegs ist. Sonst ist es überall eine Mehrheit. Am meisten sind es in Oberösterreich (70 Prozent), Kärnten (71), Niederösterreich (73) und dem Burgenland (77 Prozent).
Hier sind öffentliche Verkehrsmittel auch eher fremd. Im Burgenland benützen 64 Prozent nie Bus oder Bahn, in Kärnten 60, in Niederösterreich 55 und in Oberösterreich 51 Prozent – während es sich in Wien gerade einmal rund zehn Prozent sind.
Während in den vier erwähnten Bundesländern umgekehrt keine 20 Prozent täglich oder mehrmals pro Woche Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen, handelt es sich in der Bundeshauptstadt – natürlich auch aufgrund der Umstände (insbesondere Angebote) – um 66 Prozent.