ZAHLEN ZUM TAG. Österreicher rauchen und trinken zu viel: Laut OECD können mehr als ein Viertel der gesamten Krankheitsbelastung auf solche Risikofaktoren zurückgeführt werden.
Im Zuge der Krankenversicherungsreform hat sich die Regierung vorgenommen, beim System und nicht bei den Menschen zu sparen. Ob sie dadurch allein eine Milliarde Euro bis 2023 bewegen kann, bezweifelt Rechnungshofpräsidentin Margit Kraker im ORF-Report jedoch. Wirklich viel zu holen wäre über einen gesünderen Lebensstil. Dem steht jedoch unter anderem der jüngste Beschluss von ÖVP und FPÖ entgegen, das Rauchen in Lokalen weiterhin zu erlauben.
„Mehr als ein Viertel der gesamten Krankheitsbelastung in Österreich steht in Zusammenhang mit ungesunden Lebensstilen“, hält die OECD in einem Länderreport fest. 28 Prozent könnten verhaltensbedingten Risikofaktoren zugeschrieben werden: „Dies beinhaltet Tabak- und Alkoholkonsum, Ernährung und geringe körperliche Aktivität, was zu einem hohen Body-Mass-Index und anderen Gesundheitsrisiken beiträgt.“
Die Raucherquoten und der Alkoholkonsum sei im internationalen Vergleich hoch: „Fast ein Viertel (24%) der erwachsenen Österreicher rauchten 2014 regelmäßig, ein Wert, der über dem EU-Durchschnitt von 21% liegt. Im Gegensatz zu vielen anderen EU-Mitgliedstaaten, wo sich die Raucherquote seit 2000 deutlich reduziert hat, ist der Anteil der täglichen Raucher in Österreich auf dem gleichen Niveau wie 1997.“
„Nur wenig Fortschritt wurde bei der Verringerung des Alkoholkonsums in Österreich erzielt“, heißt es in dem Bericht weiter: „Im Jahr 2014 konsumierten Erwachsene 12,3 Liter reinen Alkohol pro Kopf, die dritthöchste Quote in der EU und mehr als 2,0 Liter über dem EU-Durchschnitt.“