ZAHLEN ZUM TAG. In der Studie „Erben in Wien“ berichten die Autor:innen, wie weit sich Einheits- und Marktwert voneinander entfernt haben.
Unter anderem die Grund- und die Grunderwerbsteuer sind abhängig vom sogenannten Einheitswert. Dabei könnte man auch von einem absurden Wert sprechen, wenn man liest, was in der Studie „Erben in Wien“ (Bericht dazu hier) von den Autor:innen nebenbei ausgeführt wird.
Der Einheitswert werde „durch eine komplexe und relativ intransparente Weise durch das Finanzamt ermittelt“. Einflussgrößen seien etwa Bodenwert und Anzahl der Stockwerke. Und weiter: „Die Datengrundlage dieser Größen beruht auf der Erhebung der Grund- und Immobilienvermögen, die im Jahr 1973 durchgeführt wurde und 1983 für alle Vermögenswerte pauschal um 35% erhöht wurde (Rossmann et al. 2006). Aufgrund der mit der Zeit immer größer werdenden Differenz zwischen tatsächlichen Werten und Einheitswerten gilt seit 2001 der dreifache Einheitswert als Bemessungsgrundlage.“ Sprich: Man hat es sich erspart, die tatsächlichen Werte zu ermitteln. Viel ist dadurch nicht besser geworden.
Der tatsächliche Wert ist der Marktwert. Und dieser ist über die Jahre um ein Vielfaches größer geworden. In der Studie heißt es, dass er mittlerweile 18,5 Mal größer sei als der einfache und selbst 6,2 Mal größer als der dreifache Einheitswert.