Blümel’sche Täuschung

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ANALYSE. Lohnsteueraufkommen wird im kommenden Jahr eher nicht sinken, sondern steigen.

Wer den Budgetbericht zum Voranschlag 2021 liest, muss aufpassen, keinen falschen Eindruck zu gewinnen. Zu den Steuereinnahmen heißt es da beispielsweise, das Umsatzsteueraufkommen werde um knapp 1,3 Milliarden Euro bzw. 4,1 Prozent sinken und das der Lohnsteuer um 0,9 Milliarden Euro bzw. 3,1 zurückgehen. Immerhin ist in weiterer Folge korrekterweise jedoch angemerkt, dass es sich dabei um Veränderungen gegenüber dem Bundesvoranschlag 2020 handelt.

Das ist ein entscheidender Punkt: Dieser Voranschlag war schon überholt, als er im Frühjahr von Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) vorgelegt wurde. Die Coronakrise hatte sich schon damals bemerkbar gemacht. Mittlerweile lässt sich viel besser abschätzen, wie sich die Einnahmen entwickeln.

Rechnet man etwa die Rückgänge bis Ende August aufs Gesamtjahr hoch, ergibt sich Folgendes: Das Umsatzsteueraufkommen bricht um über zwölf Prozent auf 29,39 Milliarden Euro ein. Bei der Lohnsteuer beträgt das Minus 0,7 Prozent, womit am Ende 28,28 Milliarden Euro zusammenkommen werden.

Blümel hat im Voranschlag aber eben noch die alten Werte stehen: 30,60 Milliarden Euro Umsatz- und 29,50 Milliarden Euro Lohnsteuer. Demnach könnte man meinen, es werde erst 2021 die Einbrüche geben. Was in Wirklichkeit jedoch falsch ist: Auf Basis der erwähnten Hochrechnungen für heuer und der offiziellen Annahmen für das kommende Jahr ergibt sich sogar ein leichtes Wachstum der Lohnsteuer (von 28,28 auf 28,60 Milliarden Euro) und ein De-Facto-Gleichstand bei der Umsatzsteuer (knapp 29,4 Milliarden Euro).

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