#Asyl und ein gewisser „Community“-Effekt

ZAHLEN ZUM TAG. Ein Vergleich zwischen Österreich und der Schweiz untermauert die Annahme, dass es Flüchtlinge eher dorthin zieht, wo sie auf Landsleute stoßen.

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ZAHLEN ZUM TAG. Ein Vergleich zwischen Österreich und der Schweiz untermauert die Annahme, dass es Flüchtlinge eher dorthin zieht, wo sie auf Landsleute stoßen.

Im Zuge der Mindestsicherungsdebatte ist die Behauptung zuletzt wieder einmal aufgekommen: Nicht so sehr Geldleistungen würden so viele Flüchtlinge nach Wien ziehen, es gehe vielmehr um den „Community“-Effekt. Soll heißen: Wer aus der Fremde kommt, versucht sich naheliegenderweise eher dort niederzulassen, wo er auf möglichst viele Landsleute stößt, die vielleicht schon länger hier sind, Jobs anbieten können und so weiter und so fort.

Was die Rolle von Geldleistungen wie der Mindestsicherung betrifft, die in der Bundeshauptstadt ja am höchsten ist, ist es schwer, einen Nachweis zu erbringen. Schon eher ist das im Hinblick auf den „Community“-Effekt möglich.

Und zwar, indem man die Asylstatistik für die ersten fünf Monate dieses Jahres von der Schweiz und Österreich miteinander vergleicht. Da fallen die extremen Unterschiede zwischen den Herkunftsländern auf: In der Eidgenossenschaft wurden 7489 Anträge registriert. Ein Fünftel davon (1405) kam von Menschen aus Eritrea. In Österreich gab es insgesamt 10520 Anträge. Von Eritreern kam jedoch nur knapp ein Fünfhundertstel (22) davon. Ähnlich die Unterschiede bei Männern und Frauen aus Guinea: 476 bemühten sich um Asyl in der Schweiz, 28 in Österreich.

Umgekehrt kommt jeder dritte Asylwerber hierzulande aus Syrien. Und gut jeder sechste aus Afghanistan. In der Schweiz handelt es sich jeweils nur um einen Bruchteil davon.

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