BERICHT. Im vergangenen Jahr kamen 85.000 Menschen nach Österreich, um auch hier zu bleiben – Zwei Drittel Männer, ein Drittel Frauen.
Syrien steht in der Flüchtlingskrise im Fokus. Die vorläufige Asylstatistik für das vergangene Jahr, die das Innenministerium soeben veröffentlicht hat, zeichnet jedoch ein anderes Bild: Die meisten Erstanträge kamen nicht von Menschen aus dem Bürgerkriegsland, sondern aus dem ebenfalls krisengeplagten Afghanistan.
85.617 Asyl-Erstanträge verzeichnete das Innenministerium im vergangenen Jahr, womit die Zahl um mehr als 200 Prozent gestiegen ist, sich also mehr als verdreifacht hat. Ganz vorne auf der Liste der Herkunftsländer steht Afghanistan mit 25.143 Anträge. Syrien folgt mit 24.314, Irak mit 13.285. Vor allem im November und Dezember bemühten sich wesentlich mehr Afghanen als Syrer um Asyl in Österreich.
Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) ordnete zuletzt eine Informationskampagne in Afghanistan an, die dortige Bürger davon abhalten soll, sich auf den Weg nach Europa zu machen. In einem anderen Fall war sie damit im vergangenen Jahr erfolgreich: Nachdem allein im Jänner 1032 Kosovaren Asyl beantragt hatten, ließ sie die dortige Bevölkerung informieren, dass sie sich keine Hoffnungen machen dürften. Ergebnis: Im Dezember gab’s nur noch zehn Anträge.
Auffallend in der Asylstatistik 2015 ist außerdem, dass sich immer mehr Iraner um Schutz in Österreich bemühen.
Auffallend in der Asylstatistik 2015 ist außerdem, dass sich immer mehr Iraner um Schutz in Österreich bemühen. Die Zahl stieg im vergangenen Jahr um das Fünffache auf 3381. Allein im Dezember gab es 611 Erstanträge – gegenüber 108 im Vergleichsmonat 2014.
In Summe gestiegen ist auch der Frauenanteil unter den Geflüchteten: Hat er in der Vergangenheit ein Viertel betragen, so beläuft er sich nunmehr auf mehr als ein Drittel.