ZAHLEN ZUM TAG. Asylanträge afghanischer Staatsangehöriger wurden in Österreich lange Zeit eher angenommen als abgelehnt. Erst zuletzt haben sich die Verhältnisse gedreht.
Politische Signale könnten darüber hinwegtäuschen, dass Österreich seit Jahren sehr vielen Menschen aus Afghanistan Asyl gewährt, sie also als Flüchtlinge im Sinne der Genfer Flüchtlingskonvention anerkennt.
Von Anfang 2010 bis Mitte 2021 endeten 27.302 Asylverfahren positiv (im Sinne der Antragsteller) und 26.081 negativ. Die Behörden haben demnach eher anerkannt, dass die betreffenden Personen Schutz „vor Verfolgung wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen seiner politischen Überzeugung“ benötigen.
Über die Jahre ist kaum ein Zusammenhang zwischen der jeweiligen Regierungskonstellation bzw. dem Kurs und den Asylentscheidungen erkennbar. 2019, unter Türkis-Blau, wurde im Verhältnis sogar öfter Asyl zuerkannt als zuletzt unter Türkis-Grün: Seit 2020 gibt es mehr negative als positive Entscheidungen.
Sehr viele Asylanträge werden weder positiv noch negativ beschieden. Im ersten Halbjahr 2021 wurden 741 Anträge gegenstandslos oder zurückgezogen, Verfahren ausgesetzt oder eingestellt; zu letzterem kann es kommen, wenn sich Asylwerber dem Verfahren entziehen.
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