BERICHT. Die sozialdemokratische „Sektion 8“ steigt auf die Bremse. Die Stadt und ihre Töchter inserieren in Boulevardmedien allein in einem Quartal um über drei Millionen Euro.
Die „Sektion 8“ der Wiener SPÖ appelliert an Partei und nun auch Unternehmen, nicht mehr in „hetzenden Medien“ zu inserieren. Das beziehe sich auf „Heute“, Österreich“ und „Kronenzeitung“. Mehr oder weniger (un)freiwillig gerichtet ist dieser Aufruf freilich an den eigenen Vorsitzenden, Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ). Unter seiner Gesamtverantwortung fließen da nämlich Millionenbeträge.
Genauer: Die Stadt Wien sowie ausgewählte Töchter (siehe Grafik) haben laut Medientransparenzdatenbank allein im dritten Quartal 2016 um 3,13 Millionen Euro in den genannten Zeitungen inseriert; dabei berücksichtigt sind auch Beilagen und Onlinedienste (krone.at, heute.at, oe24.at).
Auf die Stadt selbst entfiel mit 1,62 Millionen Euro fast die Hälfte des Volumens. Was folgt, ist bemerkenswerterweise der „Fonds Soziales Wien“ mit rund 580.000 Euro. „Stadt Wien Marketing“ brachte es auf rund 300.000 Euro.
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Die 3,13 Millionen Euro sind für die österreichische Medienbranche keine Kleinigkeit. Das wird deutlich, wenn man sich die (bundesweite) Presseförderung anschaut: Sie belief sich im vergangenen Jahr auf 8,45 Millionen Euro. Umgelegt auf ein Quartal sind das nur gut zwei Millionen.