Langzeitarbeitslosigkeit steigt weiter

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BERICHT. Rückgang der Arbeitslosigkeit insgesamt darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass bei weitem noch keine „Normalität“ herrscht.

Die gute Nachricht: Die Zahl der Arbeitslosen in Österreich geht weiter zurück. Seit Jänner ist sie mehr oder weniger kontinuierlich von 468.330 auf 355.283 im April gesunken, wie der AMS-Datenbank zu entnehmen ist. Gegenüber April 2020 war sie damit sogar um mehr als ein Drittel niedriger. Das war freilich der erste volle Monat nicht nur in der Coronakrise, sondern auch mit einem „Lockdown“ gewesen, in dem Teile des Landes stillstanden.

Die schlechte Nachricht: Die Langzeitarbeitslosigkeit steigt nach wie vor weiter. Sie wird hier durch die Zahl der Langbeschäftigungslosen zum Ausdruck gebracht. Das sind Männer und Frauen mit mehr als zwölf Monaten ohne Job, kurze Unterbrechnungen werden nicht berücksichtigt. Im April waren 148.436 langzeitbechäftigungslos – und damit um die Hälfte mehr als Anfang 2020.

Das Problem wohl vieler dieser Menschen: Die Wirtschaft entwickelt sich noch immer nicht stark genug, damit auch sie unterkommen. Laut Nationalbank war das BIP in sämtlichen Kalenderwochen bis Mitte April dieses Jahre niedriger als vor der Krise.

Hier existiert ein sichtbarer Zusammenhang mit dem Grad der Beschränkungen: Zu Jahresbeginn gab es bundesweit noch einen „Lockdown“ – das BIP lag um durchschnittlich rund elf Prozent unter Vorkrisenniveau. Dann gab es vorübergehend überall Lockerungen – und einen geringen Rückgang. Mit dem Lockdown in der Ostregion ab Anfang April vergrößerte sich der Rückgang wieder.

Ebenfalls sichtbar: Die Wirtschaftsleistung war seit Mitte März „nur“ – um bis zu 31,2 Prozent – größer als vor einem Jahr, als sie in der Anfangsphase der Coronakrise eingebrochen war. Dem Vorkrisenniveau entsprach sie in den vergangenen Wochen aber eben noch immer nicht.

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