Tirol steht fast still

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BERICHT. In touristischen Bezirken gibt es kaum Mobilität. Allein das Wenige scheint jedoch zu viel zu sein.

Die Tageszeitung „Der Standard“ liefert ebenso Erhellendes wie Ernüchterndes zu Infektionsfällen in Tirol: „Im Zillertal sorgen indes Berichte über lokale Hoteliers, die den Lockdown über Weihnachten und Silvester nutzten, um in Südafrika Golfurlaub zu machen, für Gesprächsstoff. Nach bislang unbestätigten Berichten sollen einige von ihnen nach diesem Golfurlaub positiv auf Corona getestet worden sein. Es wird nun offenbar befürchtet, dass die südafrikanische Mutante auf diese Urlaubsrückkehrer zurückzuführen sein könnte.“ Behörden würden der Sache nachgehen. In St. Anton soll es wiederum Partygäste geben, die für ihren Aufenthalt kurzerhand ihren Wohnsitz dorthin verlegt haben. Bürgermeister Helmut Mall ist verärgert und wird vom Standard mit den Worten zitiert:  „Der schwarze Peter bleibt wieder an uns hängen, obwohl sich die große Mehrheit an die Verordnungen hält.“

An dieser Darstellung des Gemeindevertreters ist etwas dran. Google-Mobilitäts-Daten zeigen, dass besonders in touristischen Bezirken des Landes kaum etwas los ist. Gegenüber einem Referenzzeitraum vor Corona bzw. der Hochsaison mit vollen Hotels vor einem Jahr (Anfang Jänner bis Anfang Februar) ist die Mobilität im Bereich „Einzelhandel und Freizeit“ um mehr als 80 Prozent niedriger. In Kitzbühel sind es 81 Prozent, in Schwarz (mit dem Zillertal) 82 Prozent und in Landeck (mit St. Anton, Ischgl) gar 89 Prozent.

Mehr Rückgang scheint kaum möglich, weil ja auch Einheimische immer ein bisschen unterwegs sind. In ganz Tirol, wo ihr Anteil größer ist als in den erwähnten Tourismus-Hochburgen, beträgt der Rückgang 74 Prozent.

Google berücksichtigt für die Moilitätsdaten die Zahl der Besucher und die Aufenthaltsdauer an bestimmten Orten.

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