Steuern: Neuneinhalb Milliarden fehlen bereits

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ZAHLEN ZUM TAG. Gesamtaufkommen ist heuer nicht gestiegen, sondern eingebrochen. Die Lücke wird allmählich sichtbar.

Die budgetäre Entwicklung ist ein Drama. Siehe Steueraufkommen (also Einnahmen): Für die Monate Jänner bis Oktober 2020 weist das Finanzministerium auf seiner Website ein Gesamtvolumen von 65,09 Milliarden Euro aus. Das ist nicht nur weniger als im vergangenen Jahr, sondern auch viel weniger als erwartet; ursprünglich hätte das Volumen um 1,4 Prozent zunehmen sollen. Von Jänner bis Oktober hätten demnach 74,59 Milliarden Euro zusammenkommen müssen – um neuneinhalb Milliarden Euro mehr, als nun tatsächlich geflossen sind.

Am stärksten ins Gewicht fallen die Veränderungen bei den großen Steuern. dieSubstanz.at hat die größten fünf herausgegriffen, die in Summe mehr als 80 Prozent des gesamten Steueraufkommens ausmachen: Die Umsatzsteuer ist mit 22,26 Milliarden um 2,9 Milliarden Euro unter den Erwartungen geblieben. Bei der Lohnsteuer fiel der Rückgang mit 1,6 auf 22,20 Milliarden Euro etwas kleiner aus. Einfacher Grund: Pensionen sind stabil und Kurzarbeit hat dazu beigetragen, dass die Arbeitslosigkeit nicht stärker gestiegen bzw. die Lohnsumme eingebrochen ist.

Extrem: Die Körperschaftsteuer, also die Einkommensteuer der Unternehmen, ist um 2,4 Milliarden Euro bzw. ein Drittel auf 4,76 Milliarden zurückgegangen. Die Einkommensteuer selbst hat sich auf eineinhalb Milliarden Euro halbiert. Und die Kapitalertragsteuer ist um 0,6 auf 1,94 Milliarden Euro gesunken.

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