Bildungsstand: Geteiltes Wien

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ZAHLEN ZUM TAG. Alles in allem ist der Anteil der Wahlberechtigten mit Hochschulabschluss schon höher als der jener, die nicht über die Pflichtschule hinausgekommen sind. Die Unterschiede nach Bezirken sind jedoch extrem.

Der Anteil der Wahlberechtigten, die nicht über eine Pflichtschulabschluss hinausgekommen sind, beträgt in Wien 20 Prozent. Der Anteil derer, die über einen Hochschulabschluss verfügen, ist über die Jahre gestiegen und beläuft sich dagegen schon auf 23 Prozent. Wobei diese Werte von dieSubstanz.at auf Basis der Daten ermittelt wurden, die die Statistik Austria für 2018 führt: Bildungsstand nach formalen Kriterien sowie Bevölkerung ab 16 mit österreichischer Staatsbürgerschaft.

Extrem sind die Unterschiede nach Bezirken: In den Bezirken innerhalb des Gürtels ist der Bildungsstand um ein Vielfaches höher als in den Flächenbezirken. In der Josefstadt beträgt der Anteil der „maximal“ Pflichtschulabsolventen gerade einmal zehn und der Anteil der Akademiker ganze 44 Prozent. In der Inneren Stadt ist dieser Anteil mit 46 Prozent sogar noch höher; dort gibt es aber auch etwas mehr Frauen und Männer, die allenfalls nur über einen Pflichtschulabschluss verfügen.

Auf der anderen Seite stehen Simmering und Favoriten mit jeweils rund 27 Prozent „maximal“ Pflichtschulabsolventen sowie zehn und zwölf Prozent Akademikern.

Beim Bildungsstand handelt es sich um ein formales Kriterium. Es wird beispielsweise auch vom Sozialforschung SORA im Rahmen von Wahltagsbefragungen eingesetzt. Ergebnis: Bei der Gemeinderatswahl 2015 waren SPÖ und FPÖ bei den Personen, die über die Pflichtschule nicht hinausgekommen sind, mit 44 und 38 Prozent stärker als in der gesamten Wählerschaft (knapp 40 und 31 Prozent). Zumindest die FPÖ war dagegen bei den Akademikern eine Kleinpartei (13), während die SPÖ ihrem Gesamtergebnis (37) nahe kam.

Umgekehrt war es vor fünf Jahren bei den übrigen Parteien und hier wiederum ganz besonders bei den Grünen: Sie mussten sich bei „maximal“ Pflichtschulabsolventen mit sieben Prozent begnügen, kamen aber bei den Akademikern auf 22 Prozent. Insgesamt erreichten sie zwölf Prozent.

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