Ukraine: Wer (wirklich) hilft

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ZAHLEN ZUM TAG. Neutrale Staaten wie Österreich halten sich auch mit humanitären Unterstützungen zurück – und das ist jetzt sehr nobel formuliert.

Das „Kiel Institut für Weltwirtschaft“  (ifw) erfasst, wie stark die Ukraine unterstützt wird von anderen Staaten; und zwar in seinem sehr umfassenden, also nicht nur in einem militärischen Sinne. Das Ergebnis fasst die „Neue Zürcher Zeitung“ recht nüchtern zusammen: Neutrale Staaten, wie die Schweiz, aber auch Österreich, würden auch mit Krediten oder humanitärer Hilfe „geizen“.

Grund genug, die Zahlen etwas genauer anzuschauen. Die USA unterstützen die Ukraine mit Abstand am stärksten. Bis zum 10. Mai haben sie laut ifw 43 Milliarden Euro zugesagt. Wobei mehr als die Hälfte auf militärische Hilfe entfällt (24 Milliarden) sowie knapp ein Viertel auf finanzielle (zehn Milliarden) und gut ein Fünftel auf humanitäre (neun Milliarden). Zum Vergleich: EU-Staaten haben gemeinsamen („über Brüssel“) sowie bilateral in Summe rund 16 Milliarden Euro zusammengebracht. Das ist nur unwesentlich mehr als ein Drittel des US-Volumens.

Die absoluten Werte sind relativ. Aussagekräftiger ist der Anteil gemessen an der jeweiligen Wirtschaftsleistung. Und hier hat ifw in einer eigenen Aufstellung auch die Ausgaben für die Flüchtlingshilfe im Geberland dazu genommen. Sie beruhen auf einer groben Schätzung, die von 500 Euro pro Person und Monat ausgeht.

Ergebnis: Mit großem Abstand am meisten für bilaterale Hilfe sowie die Flüchtlingsbetreuung wendet Polen mit 1,17 Prozent gemessen am BIP auf. Mehr als die Hälfte entfällt hier auf die Betreuung der hunderttausenden Geflüchteten im Land. Österreich folgt in der Aufstellung weit hinten mit einem Anteil von 0,03 Prozent. Bei der Schweiz handelt es sich gar nur um 0,01 Prozent.

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