Voll daneben

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ZAHLEN ZUM TAG. Visualisierung unterstreicht, wie falsch die Angaben von Raab und Nehammer zur Aufnahme unbegleiteter Minderjähriger gewesen sind.

Regierungsmitglieder der ÖVP haben sich Ende des vergangenen Jahres dagegen ausgesprochen, Kinder aus griechischen Flüchtlingslagern aufzunehmen. „Geschrei nach Verteilung“ könne nicht die Lösung sein, meinte Außenminister Alexander Schallenberg. Integrationsministerin Susanne Raab erklärte in einem „Kurier“-Interview wörtlich: „Und ich bitte Sie, nicht außer Acht zu lassen, dass wir allein heuer 5.000 minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge in Österreich aufgenommen haben.“

Auch Innenminister Karl Nehammer behauptete dies laut einem „Standard“-Bericht vom Dezember; demnach hätten 5000 „unbegleitete Minderjährige in Österreich Schutz gefunden“. Es hätte es wissen müssen. Sein Ressort hat die Entwicklungen im Auge.

Laut einer Anfragebeantwortung des Ministers gegenüber der Neos-Abgeordneten Stephanie Krisper erfolgten im vergangenen Jahr exakt 186 Schutzgewährungen für unbegleitete Minderjährige. 27 Mal weniger als behauptet also.

Summa summarum ist Tausenden ein Schutzstatus zuerkennt worden, darunter auch 5730 Minderjährigen. 5544 von ihnen sind aber nicht unbegleitet nach Österreich gekommen, ja 3220 sind überhaupt schon hierzulande geboren.

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