Von wegen Wasserkopf Wien

ANALYSE. Landwirtschaftsminister Rupprechter will den ländlichen Raum beleben. Doch auch der Bundeshauptstadt gehört mehr Augenmerk geschenkt.

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ANALYSE. Landwirtschaftsminister Rupprechter will den ländlichen Raum beleben. Doch auch der Bundeshauptstadt gehört mehr Augenmerk geschenkt.

Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) tourt gerade durch Österreich, um einen „Masterplan“ zur Belebung des ländlichen Raumes zu bewerben. Damit ist er nicht der erste ÖVP-Politiker; die Volkspartei hat sich derlei in der Vergangenheit immer wieder vorgenommen. Mit wechselndem Erfolg. So gibt es nach wie vor Regionen, die mit Abwanderung zu kämpfen haben; vor allem in der Steiermark und in Kärnten ist das der Fall. Eine gesamtheitliche Politik sollte bei alledem aber nicht auf den vermeintlichen Wasserkopf Wien vergessen.

Auf den ersten Blick ist die Bundeshauptstadt ja in vielen Bereichen dominant. Und damit ist nicht nur der Umstand gemeint, dass dort die meisten Entscheidungen getroffen werden und auch viele Beamte mit der Umsetzung ebendieser betraut sind. Man kann auch zwei andere Daten heranziehen, die dies verdeutlichen: 2015 wurde mit 25,5 Prozent ziemlich genau ein Viertel der gesamten Wirtschaftsleistung Österreichs hier erbracht. Auch der Bevölkerungsanteil war mit 21 Prozent am höchsten. Von da her kann also getrost von einer Dominanz gesprochen werden.

Schaut man sich die Entwicklungen über die Jahre an, stellt man jedoch fest, dass es für die Bundeshauptstadt ein Problem gibt: Der Bevölkerungsanteil ist seit 2000 um 3,9 Prozentpunkte gestiegen. Der Anteil an der Wirtschaftsleistung hat dagegen nicht zugenommen; er ist um 1,6 Prozentpunkte gesunken. Was naturgemäß heißt, dass die Stadt dringend Wirtschaftswachstums-Impulse benötigt, um ihrem Bevölkerungswachstum gerecht werden zu können. Sonst bleibt für immer mehr immer weniger.

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