#Klimaschutz Weiteres Argument gegen Pendlerpauschale

BERICHT. Die steuerliche Förderung ist nicht nur ökologisch ein Wahnsinn: Auch mehr als 13.000 Bezieher von Einkommen über 100.000 Euro im Jahr profitieren davon.

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BERICHT. Die steuerliche Förderung ist nicht nur ökologisch ein Wahnsinn: Auch mehr als 13.000 Bezieher von Einkommen über 100.000 Euro im Jahr profitieren davon.

Österreich bekennt sich zum Klima-Vertrag von Paris, also wird es das Pendlerpauschale wohl oder übel abschaffen müssen. An einem gewöhnlichen Arbeitstag werden damit mehr als eine Million Autofahrten gefördert. Dass das Einkommen nichts zur Sache tut und daher auch Tausende Spitzenverdiener von der Leistung profitieren, kommt dazu.

1,1 Millionen Mal wurde das Pendlerpauschale im vergangenen Jahr gewährt – 183.000 Mal das kleine Pauschale, das u.a. dann zusteht, wenn die Benützung eines öffentlichen Verkehrsmittels möglich und auch zumutbar ist sowie 556.000 Mal das große. 371.000 weitere Fälle sind nicht zuordenbar, wie Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) vergangenen Herbst in einer Anfragebeantwortung gegenüber dem Grünen-Abgeordneten Georg Willi mitteilte.

Schon allein, wenn man die 556.000 Fälle herausgreift, in denen die Benützung von Bus und Bahn ganz offensichtlich nicht in Frage kommt, ergeben sich für den Weg zur Arbeit und wieder zurück summa summarum über eine Million Autofahrten pro Tag, die steuerlich gefördert werden – wobei keine Rücksicht auf den Schadstoffausstoß des Fahrzeugs genommen wird. Der ökologische Lenkungseffekt ist damit also null.

Ebenfalls keine Rolle spielen die Einkommensverhältnisse. Ergebnis: Mehr als 13.000 Österreicherinnen und Österreicher, die mehr als 100.000 Euro brutto im Jahr verdienen, bekommen die Förderung. Wie der Anfragebeantwortung von Schelling zu entnehmen ist, befinden sich 2,6 Prozent der Bezieher des kleinen und 1,6 Prozent der Bezieher des großen Pendlerpauschale in dieser Einkommensklasse. In Summe sind das 13.098.

Tatsächlich dürften es noch wesentlich mehr sein, da ja 371.000 Bezieher weder dem großen noch dem kleinen Pauschale zugeordnet werden und aus der Anfragebeantwortung für diese Gruppe keine Aufschlüsselung nach Einkommen hervorgeht.

> Zur Anfragebeantwortung

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