BP-Wahl: Mittelparteien brauchen eigene Kandidaten

ANALYSE. Vor allem geht es darum, dem Amt und der Volkswahl gerecht zu werden.

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ANALYSE. Vor allem geht es darum, dem Amt und der Volkswahl gerecht zu werden.

Als SPÖ-Vorsitzender ist Bundeskanzler Werner Faymann letzten Endes ebenso gezwungen, einen eigenen Kandidaten für die Bundespräsidenten-Wahl im kommenden Jahr aufzustellen, wie es Vizekanzler Reinhold Mitterlehner als ÖVP-Obmann ist. Oder Heinz-Christian Strache als FPÖ-Chef und Eva Glawischnig als Grünen-Sprecherin: Gerade in einem Jahr, in dem sonst keine Urnengänge stattfinden, müssen sie ihren Anhängern ein Angebot machen. Und Faymann und Mitterlehner brauchen zusätzlich noch dringend einen „eigenen“ Wahlerfolg.

Also wird es 2016 zumindest vier Präsidentenkandidaten geben. Oder gar fünf, wenn sich eine zivilgesellschaftliche Initiative findet, die Ex-OGH-Präsidentin Irmgard Griss, unterstützt? Wie auch immer: Es ist gut, dass besonders die drei Mittelparteien SPÖ, ÖVP und FPÖ, die zusammen an die 80 Prozent der Wähler repräsentieren, nicht daran denken, die Wahl zu ignorieren oder gar gemeinsame Kandidaten aufzustellen.

Denn das stärkt das Bundespräsidenten-Amt und die Direktwahl: Ein breites Angebot macht diese erst sinnvoll. Würde es beispielsweise nur einen Bewerber geben, oder vielleicht einen, der von SPÖ und ÖVP gemeinsam getragen wird, würde sich die Volkswahl erübrigen; denn dann wäre ein Votum der Bundesversammlung allemal ausreichend.

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